Tag 10 Adventskalender - eine Menge Tipps

Unlängst habe ich von Alex Anderson gehört, so lange kann man nicht quilten als dass man nicht immer etwas Neues lernt, und auch Altes und Bewährtes wieder hervorholt.

Beim Maschinennähen ist es natürlich vor allem einmal die Maschine selbst. Eine frische Nadel bei einem neuen Projekt sollte selbstverständlich sein, ein guter Faden der möglichst abriebfrei ist (wir empfehlen immer Gütermann, die 800 Meter Spulen), denn wer möchte in seiner Maschine schon den Baumwollflusen hinterherjagen. Vermischt mit Öl (und da Achtung - einige Maschinen vertragen kein Öl, wer eine Nähmaschine übertragen kauft ohne Gebrauchsanweisung, der bildet sich bitte im Internet) gibt das ganz gewaltige, fett Knödel.

Putzen ist das A und O beim Maschinennähen. Dazu dann das passende Füßchen, oder Notizen falls sich die Nadeleinstellung verändern lässt, all das ist für passionierte Maschinnäher sowieso normal. Wer allerdings selten näht scheitert oft an Mustern, nicht weil das Muster das Problem wäre sondern die Grundschritte einfach vergessen wurden.

Reisst der Faden, dann versucht die Spule anders einzusetzen. Meist ist nicht die Nadel schuld, sondern die Position der Spule. Man kann sie andersrum abrollen lassen, man kann sie kippen, viele Maschinen haben viele verschiedene Möglichkeiten die Obergarnspule einzusetzen. 
Ganz einfach herzustellen aber ganz böse Folgen kann es haben, wenn das Licht nicht passt. Viele von uns haben zusätzlich zum Nählicht der Nähmaschine auch noch eine gewaltige Ladung Kunstlicht hinter der Maschine. Schattenwerfer machen krumme und schiefe Nähte, man lenkt ins Blinde hinein. 


Es gibt so viele verschiedene Füßchen bei jeder Nähmaschine meist als Standardausstattung. Warum nicht ausprobieren was vielleicht unüblich ist? Ich habe z.B. einen Teflonfuß, den liebe ich. Nicht weil ich die Fläche wirklich brauche, sondern er lässt mir so viel Blickfeld frei, hat für die Nadel mehr als genug Platz wenn ich die Nadelposition verstelle usw., ich kenne Quilter*innen, die nähen mit einem Reissverschlussfuß. Warum nicht? Quiltpolizei? Die pfeift sich um keine Füßchen. 

Aufbewahrung von Garnen - 

Das ist doch schick, oder? Finden die Garnhersteller auch, denn nach einiger Zeit sind die Fäden ausgetrocknet, verblichen, und lassen sich mit dem Fingernagel vom Kern kratzen. Einige von euch werden schon in den Internetgruppen die eine oder andere Beschwerde gelesen haben, wenn Garn sich regelrecht auflöst. Ihr wisst ja auch nicht, wie alt das Garn war als ihr es gekauft habt. Man kann diese Mengen an Baumwollgarn nicht verbrauchen, die gehören weggepackt. In Kunstoffboxen, in Holzboxen, weg vom Sonnenlicht, geschützt vor allen Einflüssen die ihnen schaden. Natürlich ist das hübsch, das funktioniert mit Polyestergarnen, Rayon etc, die bringt so leicht nichts um.
Aber Baumwolle und auch Seide, die mögen das überhaupt nicht.

Ich habe hier im Quiltshop einen Tick, den jeder kennt der mal (sehr unbeliebte Arbeit übrigens -- dabei kann man da so herrlich nachdenken) nachgebunkert hat in die zahlreichen Garnständer. Wenn noch eine oder mehrere Spulen in dem Fach sind, heraus damit. Neue Garne hinein, die Garne die vorher schon da waren nach vorne. Wie im Supermarkt - die ältere Ware immer nach vorne. Was bei unserem Garnverbrauch im Quiltshop nicht der Fall sein kann, aber steckt man ständig die neuen Garne vorne weg, irgendwann einmal ....? Nicht bei uns. 

"Ich weiß nicht wo das Loch herkommt!" ...
ich schon. 
Man fragt dann nach der Art der Nadeln, dann kommen die Sicherheitsnadeln von Uroma "die doch noch ganz passabel wären" usw., alte bzw. viel benutzte Nadeln stumpfen ab, statt sich zwischen den Fäden der Stoffe durchzuschlängeln reißen sie die Fäden dann ab, dann entstehen Löcher oder ziehen lange Fäden. Ich habe schon Quilts gesehen, die ernsthaft mit verrosteten Nadeln geheftet waren.
Sparen ist ganz gut und nett, aber hat seine Grenzen - ab und zu mal wieder neue Stecknadeln zu kaufen fällt nicht unter Luxus. 

Und der letzte Tipp für heute, der Handnäher und Maschinennäher gleichermaßen trifft - das Aufbrauchen von Restfäden oder alten Fäden.
Zuerst testen, ob sie nicht abfärben. Ein Heftfaden bleibt gerne irgendwo im Top, dann blitzt plötzlich ein pinkfarbener Fleck nach der ersten Wäsche aus dem weißen Stoff. Wo kommt das her?
Der Heftfaden war es.
Wie testet man Fäden? Ein Stück Faden, ca. 20 cm, in Wasser einweichen. Zwischen zwei weiße Stück Stoff legen, solche Restchen hat man bald irgendwie, und dann überbügeln. Stoff ansehen - sind da Flecken, dann Adieu Garn, du darfst wieder ins Eck und auf deinen Einsatz warten.


Und das ist jetzt wirklich allen Handnähern, die z.B. Hexagone oder alles, wo Heftfäden in den Teilen bleiben, ans Herz gelegt. Nehmt weissen Heftfaden, es lohnt sich. Man weiß überhaupt nicht, was man sich an Ärger erspart wenn man beim Heftfaden acht gibt, sich in kein Farbabenteuer zu begeben.

Bis morgen!
Eure Roswitha  









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