Heute lassen wir das Christkind weich landen, es geht um Kissen!
Und dabei geht es nicht um eine Anleitung, sondern ein Tutorial. Das beschäftigt sich mit Folgendem:
- Block vorhanden - soll aber on point in ein größeres Top gesetzt werden (z.B. 55 x 55 cm)
- wir holen die Mathematik aus dem Kissentop heraus
- es gibt wenig Platz zum Arbeiten, daher nur eine Schneidematte mit den klassischen Maßen 60 x 90 cm und ein Lineal 60 x 15 cm
Wie kommt jetzt also unser fertiger Block in das Riesenkissen? Das unglaublich toll zum Kuscheln ist - es muss nicht immer 40 x 40 cm sein (Innenkissen gibt es z.B. bei IKEA).
Erster Schritt - Der Block muss quadratisch sein. Das Kissen ist ausgewählt und zuerst werden Streifen genäht, bis man die Größe des Kissens (inkl. Nahtzugabe und ein wenig Zugabe für alle Fälle) erreicht hat.
- Anders als bei Kissen mit fixen Angaben legen wir hier unser Top immer wieder auf das Kissen, man misst nicht - man testet während des Nähens die Größe. Hier haben wir bereits unser Innenkissen + Zugabe erreicht, wir können also mit den Rändern, die wirklich rundherum genäht werden, aufhören und uns den Dreiecken widmen die noch unbenäht sind.
- Nächster Schritt - wir setzen an jede Seite einen neuen Streifen, aber nicht mehr in der kompletten Länge des Kissenrands sondern nach Gefühl um ein Stück kürzer. Aber Achtung - lieber ein Stückchen mehr als zu wenig! Man hat den Dreh aber nach dem zweiten Streifen schnell heraus. Man kann auch Streifen in verschiedenen Breiten verwenden, Scraps, alles was sich findet. Man sieht die Streifen werden immer kürzer und kürzer - mein Tipp: immer alle vier Dreiecke benähen - nicht eine Seite ausfertigen und dann an die nächste Seite gehen.
- Warum nicht eine Seite nach der anderen benähen? Wir legen als unsere zu benähende Schablone immer wieder das gewählte Innenkissen darunter. Nur so sieht man, wie man auf allen vier Seiten den verbliebenen Platz schrumpfen lässt und um wieviel (geschätzt - nicht gemessen) man die Streifen ab jetzt kürzer nähen kann. Oben und unten links noch immer ein Teil des Innenkissens zu sehen, es ist aber auf allen vier Seiten noch herauslugend.
- Jetzt wird es spannend - das Innenkissen ist mit den Eckdreiecken so gut wie fertig benäht - das kleinst Eck heben wir uns auf (das hat sich bewährt).
Mit dem 60 cm Lineal und einer Standardschneidematte haben wir trotz des großen Tops unser Auskommen.
Wir suchen die längste 45 Grad Linie, die auf der Schneidematte eingezeichnet ist - die also am allerlängsten über die Matte gedruckt ist - und bei der bleiben wir. Dort legen wir jetzt einmal, Daumen mal pi, unser Top auf die Matte.
- Und wie wissen wir jetzt, wieviel wir am Top wegschneiden? Das Top am Kissen auflegen und mit einer Stecknadel (oder wer mutiger ist sofort geschätzt) aus"messen", wieviel Überstand wir brauchen. Bei meinem Top sind das 2 cm von dem mit dem Fingernagel gezeigten Punkt, die ich eingeplant habe, nachdem ich das Top am Kissen noch einmal kontrolliert hatte. Und bei diesen zwei Zentimetern lege ich das 60 cm Lineal an, das ist mein Referenzpunkt.
- Jetzt gemeinsam mit der vorigen Abbildung wird die 2 cm Markierung so lange auf der Matte langsam, sorgsam verschoben bis sich die 45 Grad mit der Markierung bei 2 cm treffen. Ausprobieren - das ist ganz einfach wenn man es vor sich liegen hat! Alles nochmals kontrollieren - bei mir 2 cm Marke und bei uns allen die 45 Grad Linie auf der Matte, auf die das Lineal jetzt genau ausgerichtet wird. Und dann -- schneiden!
- Und so geht man rundherum - jetzt wird es immer einfacher!
- Alles fertig, alles im Winkel, was noch fehlt sind die Eckdreiecke. Die werden größer zugeschnitten als benötigt. Platz schafft Vertrauen in rechte Winkel!
- Das ist jetzt ein anderes Lineal, das man hier nicht verwenden muss, es geht mit dem 60 cm Lineal auch genau so gut, ich verwende eigentlich sowieso immer nur drei Lineale - das ist eines davon. Ein quadratisches Lineal von Omnigrid, zum Abgleichen ideal (ansonsten fehlen dabei wirklich die 0,25 cm Linien - aber man gewöhnt sich daran weil es wirklich Quadrate unglaublich akkurat bearbeiten lässt.
- Das Top ist fertig - und wirklich akkurat quadratisch. Mit Vlies und Rückseitenstoff zum Sandwich verarbeiten, quilten nach Lust und Laune.
Ja, und es ist wirklich so einfach wie es aussieht - so ist das Kuschelkissen riesig und kann benutzt werden!
Also ganz einfach, trotz Streifen, auf einer durchschnittlichen Matte mit einem ganz normalen Lineale und einer Menge Streifen und Streifenresten (nicht unterschätzen - da wird man ordentlich Stoff aus dem Vorrat los).
das sieht aber super schön aus
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