Ich sitze gerade und plane das weitere Nähjahr vor, mit freien Mustern, Tutorials und allerlei Erfreulichem.
Und da kommt mir ein Instagram Beitrag von gestern in den Sinn. Quilten wäre im Rückzug. Also wenn Vieles stimmen mag, aber nur weil das die Meinung von einigen wenigen ist, die die Überfuhr verpasst haben und jetzt flennen, dann muss man das nicht glauben.
Ich sage immer, Stoffe verkaufen kann jeder, das ist echt keine Kunst. Erstes Thema - welche Stoffe. Man muss Kunden auch kennen um zu wissen was ihnen gefällt. Ein Quiltshop ist eine sehr gesunde Mischung aus Kundenvorliebe und eigenem Faible. Wenn mich ein Stoff in der Seele trifft - und ich weiß wo meine künstlerische Seele sitzt, ihr auch? Das ist der Punkt, wo es kribbelt wenn es einem dann "durch und durch geht". Von dort geht es aus. Bei mir irgendwo unter dem Brustbein, ein Stück darunter. Nein, es ist nicht mein Magen
Also wenn mich ein Stoff wirklich harpuniert und mich gleichzeitig zum Schwingen bringt, ohne dass ich noch darüber nachdenke was ich da eigentlich sehe, dann gehört er mir. Ich kann Stoffen nachlaufen bis ins Lager vom Produzenten wenn ich etwas wirklich haben möchte. Wer seine Orders aber Vertretern überlässt, mit den Kommentaren "das verkauft sich bei anderen richtig gut!" -- der braucht sich über Rückgänge nicht zu wundern.
Was machen wir bei den Country Rosen. Wir tingeln nicht herum. Wir sind das ganze Jahr über online. Das machen nur eine Handvoll Quiltshopbesitzer, über die ganze Welt verstreut sind es mehr. Einige sind extrem aktiv, interagieren mit den Quiltern, antworten, moderieren, halten die Köpfchen wie die beste Freundin die Haare zusammenhält wenn´s mal so richtig zum Würgen geworden ist und das Teil grottengrauslich aussieht. Wir kriegen das schon hin.
Und die anderen, stellen sich mit einem Standerl auf eine Messe und warten auf den Segen. Auf die Ernte. Und was genau hat man gesät? Die Standmiete? Es ist für uns Dauerbespasser, 12-Monats-Quiltbelustiger, Themenschaffer, Problemlöser, und das für wirklich keinen monetären direkten Effekt, auch nicht lustig zu lesen "ach wie GUT dass ich endlich HIER mal wieder einkaufen kann". Ja, freut uns wenn alle ihren Spaß haben. Aber dann versucht mal dort um Mitternacht mitten im Jahr eine Antwort zu bekommen Wenn beides der Fall ist, dann passt es ja.
Wir sind einige, die Online-Gruppen leiten (was übrigens auch nicht sooooo einfach ist wie sich das liest), wir sind einige die Kopfstände treiben für Beratungen für Nadeln, Stoffe, Neuheiten, Problembeseitigung und natürlich freut einen das, wenn man z.B. bei einer Bestellung liest "pack bitte noch dazu was du an Stoff meinst das ideal wäre". Da kommt das langjährige Vertrauen durch.
Es wird die Zeit kommen, da werden viele wieder nach draußen strömen, die Zeit zurecht genießen unterwegs zu sein, aber tut mir und uns, im Namen aller die sich für euch echt zerfransen den Gefallen - denkt dabei auch genau an die Zeiten am Tag, in der Woche, im Monat, wo WIR ständig hier sind, für euch.
Es geht jetzt nicht um Umsatz, um Einkauf, es geht um Wertschätzung. Und in unseren Gruppen geht es fröhlich und nett zu, und auch das werden einige mit der Zeit bemerkt haben, kommt nicht von alleine. Und hier hilft einer dem anderen, gruppendynamisch.
Warum wir das überhaupt machen - die Frage habe ich mir schon oft gestellt. Wir können wahrscheinlich nicht aus unserer Haut heraus Wir können nicht Leute im Regen stehen lassen, und wir wollen auch dass ihr eine Bühne habt, ganzjährig, wo ihr eure Quilts präsentieren könnt. Ohne Vorauswahl von Kommissionen und Redaktionen. Wo ihr Wissen inhalieren könnt wie Tannenduft im Wald. Wo ihr so viele Ideen bekommt, dass ein Quiltleben gar nicht reicht. Und wo man euch weiterhilft, wenn´s mal nicht klappt.
Also - nur weil einige ein Problem mit sich selbst haben lassen wir uns weder die ganze Branche schlechtreden, madig machen und beim nächsten Raunzer überlegen wir uns, was wir alle haben. Und nicht, was wir nicht haben und vielleicht nicht mal brauchen
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